Tesla 3 erhöht Druck auf deutsche Automobilindustrie

Elon Musk hat am Wochenende die ersten 30 Tesla Model 3 ausgeliefert. Sie kosten ab 35.000 US-Dollar und kommen mit einer Akkuladung je nach Modell bis 500 Kilometer weit. Damit erhöht Tesla den Druck auf die deutsche Automobilindustrie erheblich.

Hat man bisher zugunsten bisheriger Strukturen die eMobilität durch zu geringe Reichweiten noch ablehnend behandelt, kann man sich jetzt dem Durck nicht mehr verschließen, ohne in Zukunft Kunden zu verlieren.

Bis zu 500.000 Menschen haben weltweit das Modell 3 gegen eine Reservierungsgebühr von 1.000 $ vorbestellt. Die Auslieferung neuer Bestellungen wird in ca. 1 1/2 Jahren erwartet.

Schafft Elon Musk eine Nachfrage im “Massenmarkt” wie damals Steve Jobs mit dem iPhone, müssen traditionelle Automobilfirmen schnellstmöglich nachziehen. Das Rennen hat jedoch schon längst begonnen und man sieht in der Formel 1, dass “Hinterherfahren” nicht immer mit viel Geld aufgeholt werden kann.

Sollte in den nächsten drei Jahren der “Tesla-Faktor” die eMobilität überproportional wachsen lassen, stellt sich unmittelbar die Frage, ob das Stromnetz überhaupt ausreichend Kapazität zum “gleichzeitigen Laden” einer Vielzahl an E-Fahrzeugen vorhält oder der befürchtete wiederholte Blackout nicht sogar durch den Faktor “E-Mobilität” gefördert wird.

Liegenschaften wie Hotels und Unternehmen mit öffentlichen und gewerblichen Parkplätzen sorgen jetzt schon vor und produzieren dezentral eigenen Strom, der über Speicherlösungen zwischengespeichert wird und im Bedarfsfall abgerufen wird.

Fest steht jedoch, den Gast eines Hotels beispielsweise wird das alles releativ wenig interessieren. Er setzt ausreichend Kapazität voraus und hätte gerne am nächsten Morgen eine voll geladene Batterie, um problemfrei sein nächstes privates oder geschäftliches Ziel zu erreichen.